Forschung
Autonome Mikromobile
Die Techniken des autonomen Fahrens ermöglichen neben der Anwendung auf Kraftfahrzeuge auch völlig neue Mobilitätsszenarien für Fahrräder. Künftig könnten selbstfahrende (Lasten-) Räder selbstständig den Nutzer erreichen, von ihm zum Fahren verwendet und danach wieder entlassen werden. Die Anwendung birgt vielfältigste interdisziplinäre Herausforderungen die erfasst, konzeptionell aufbereitet und durch ein interdisziplinäres Team aus technischer, betriebswirtschaftlicher und sozialwissenschaftlicher Perspektive in eine prototypische Umsetzung des Rufservice auf dem Campus der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg überführt werden.
Steuerungs- und Regelungskonzepte für Autonome Fahrzeuge
Am Institut für Mobile Systeme wurde ein hierarchisches Gesamtkonzept zur Steuerung- und Regelung von autonomen Elektrofahrzeugen entwickelt. Dieses besteht aus einer groben Vorplanung auf der oberen Ebene, einem Algorithmus zur Bahnoptimierung auf Basis der Optimalen Steuerung auf der mittleren Ebene, sowie einem Regelung- und Sensorkonzept auf der unteren Ebene. Der Fokus des Projektes liegt hierbei auf dem Bahnoptimierungsalgorithmus. Im Gegensatz zum standard regel- und manöverbasierten Planungsansatz wird eine geschlossene mathematische Beschreibung des Bahnplanungsproblems verwendet, die eine hohe Zuverlässigkeit, Flexibilität und Reproduzierbarkeit der Lösungsfindung erlaubt. Die Implementierung des Lösungsalgorithmus auf der Basis eines Moving-Horizon Algorithmus erlaubt die echtzeitfähige Lösung der Optimierungsaufgabe.
Selbstfahrende Arbeitsmaschinen
Der Einsatz biologischer Pflanzenschutzmittel findet auf Grund verschiedener Vorteile (Umweltverträglichkeit, Resistenzbildung, …) in der konventionellen Landwirtschaft stetig wachsende Verbreitung oder ist im Falle biologischer Landwirtschaft obligatorisch. Für eine effektive und kostengünstige maschinelle Ausbringung fehlt es allerdings an geeigneten Spezialfahrzeugen. Konventionelle landwirtschaftliche Fahrzeuge für die Ausbringung chemischer Mittel sind auf eine deutlich höhere Nutzlast ausgelegt, was sich im Fahrzeuggewicht und im Anschaffungspreis widerspiegelt. Am Institut für Mobile Systeme wird deshalb ein kostengünstiger, leichter, in Höhe und Breite variabler und elektrisch angetriebener Leichtstelzenschlepper entwickelt, der mit verschiedenen automatischen Fahrfunktionen ausgestattet ist und so einen effektiven ermüdungsfreien Betreib auch über längere Zeiträume gewährleistet.